Rückfallrisikoprognose

Das Team „Rückfallrisikoprognose“ hat sich im Juli 2007 konstituiert. Gegenstand der Teamarbeit ist die Erarbeitung eines standardisierten Instrumentariums zur Erhebung des individuellen Rückfallrisikos der KlientInnen des ambulantern Sozialen Dienstes der Justiz.

Die Beschäftigung mit dem Thema „Risikomanagement“ erscheint aus unterschiedlichen Perspektiven sehr sinnvoll, nämlich

  • um ein möglicherweise auf Intuition beruhendes Rückfallrisikoverständnis durch ein wissenschaftlich abgesichertes, standardisiertes Verfahren abzulösen,
  • um auf diese Weise die vorhandenen Ressourcen zielgerichteter einsetzen zu können,
  • um damit die Arbeit der Bewährungshilfe im Sinne von Qualitätsentwicklung weiter zu professionalisieren und zu profilieren,
  • um Probandinnen und Probanden mit individuellem Rückfallrisiko besser konfrontieren und darauf aufbauend zu Veränderungsbereitschaft motivieren zu können

„Risk Management“ ist im wissenschaftlichen Diskurs seit einigen Jahren verstärkt zum Thema geworden und spielt auch bei den Strukturreformen im Bereich der Sozialen Dienste in einigen Bundesländern bereits eine bedeutende Rolle (vor allem in Bayern). Es ist davon auszugehen, dass diese Diskussion auch bei den weiteren Überlegungen zu Qualitätsstandards in NRW bedeutsam werden wird.

Konkret haben sich die Mitglieder des Teams zunächst in die vorhandene wissenschaftliche Literatur eingelesen und aus den unterschiedlichen dort genannten Risikokriterienkatalogen eine Synthese für die eigene Fragestellung zu bilden versucht. Die Risikokriterien finden Sie hier .

Mittlerweile erfolgreich wurde an dem ambitionierten Vorhaben gearbeitet, die Kriterien nicht nur als solche zu benennen, sondern in einen Fragebogen zu überführen, um damit individuelles Rückfallrisiko bestimmen zu können. Für einen solchen Fragebogen fehlt unserer Kenntnis nach im Bereich „Bewährungshilfe“ jedes Vorbild, so dass die Arbeitsgruppe nicht auf Vorhandenes zurückgreifen konnte.
Als aufwendig erwies sich z.B. die Entscheidung darüber, welche Wertigkeit bestimmte Rückfallrisikokriterien gegenüber anderen haben, wo theoretisch begründete Grenzen zwischen geringem, mittlerem und hohem Rückfallrisiko zu ziehen sind, wie Motivation und konkrete Maßnahmen zur Veränderung des Risikos durch Probandinnen und Probanden in das Bewertungssystem integriert werden können usw.

Dennoch hat das Team zwischenzeitlich den Prototyp eines Fragebogens erstellt und im Rahmen interner Pre-Tests auch als durchaus geeignet getestet.

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